Am einfachsten – finde ich – ist Arbeiten nach der Dosenmethode. Dabei bauen wir erst eine (geschlossene) Holzdose. Diese sägen wir dann in zwei (am besten mit einer Laubsäge), sodass wir zwei Teile haben (die übrigens perfekt aufeinander passen): den Kasten des Flightcase und den Deckel des Flightcase.

Wie kann ich konkret vorgehen? Erst nehmen Sie die Maße des Objekts, das Sie im Flightcase transportieren wollen. Bei mir sind das 40 cm x 50 cm x 65,5 cm. Aber ich will auch noch zum Schutz eine 1,5 cm dicke Schicht aus Hartschaum an allen Seiten sowie generell einen halben Zentimeter Spiel. Die Innenseite meiner Holzkiste muss also 44 cm x 54 cm x 69,5 cm groß sein. Da ich mit dem Flightcase-Holz aus dem Sortiment von flightcase-brico.com (1 cm dick) arbeite, müssen die Außenmaße also 46 cm x 56 cm x 71,5 cm betragen. Im Prinzip kann ich mich mit dieser einfachen Berechnung sofort ans Werk machen, aber sollte besser auch das Schließprofil berücksichtigen. Das Schließprofil kommt nämlich noch zwischen das Holz des Deckels und des Kastens. Dies beansprucht ungefähr 1 cm. Ich will also vermeiden, dass ich nach dem Aufsägen der “Dose” nochmals 1 cm “von dazwischen” sägen muss. Deshalb ziehe ich besser jetzt schon diesen Zentimeter ab. Die (äußeren) Maße meiner Dose müssen also 46 cm x 55 cm x 71,5 cm sein.

Ich werde jetzt zuerst meine 6 Stücke Holz sägen, die ich brauche:

  • 2 Stücke von 71,5 cm x 53 cm
  • 2 Stücke von 53 cm x 44 cm
  • 2 Stücke von 71,5 cm x 46 cm

(Ein weiterer Vorteil, wenn man 1 cm dickes Holz verwendet, besteht darin, dass es sich damit leicht rechnen lässt!)

Je nach dem Werkzeug, mit dem Sie sägen, können manchmal winzige Stücke “Laminat” entlang der Sägelinie wegplatzen. Das ist nicht weiter schlimm, denn diese Stellen werden später doch durch die Winkel- und Schließprofile bedeckt. Sie müssten sich schon sehr ungeschickt anstellen, um größeren Schaden anzurichten, der über die Profile hinaus sichtbar wäre.

Ich beginne, indem ich die ersten vier “aufrechten” Stücke Holz mit Holzkleber (oder Bastelklebstoff) und kleinen Nägeln aneinander befestige. Manche verwenden dafür lieber Schrauben, aber das ist nicht so zweckdienlich, weil das Holz nur 10 mm dick ist. Einen guter Klebstoff ist für mich am wichtigsten. Ansonsten genügen beispielsweise kleine 20 mm lange Nägel. Alternativ (falls Sie über einen Kompressor verfügen) können Sie auch Nieten einschießen. Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass die Holzteile überall gut anschließen, und versuchen Sie, nicht schief zu nageln.

Zuletzt müssen Sie auch noch die Ober- und Unterseite kleben und nageln. Das Ganze muss nämlich perfekt rechtwinklig zueinander sein.

Jetzt haben Sie eine Dose in den Maßen 46 cm x 55 cm x 71,5 cm. Am besten warten Sie nun, bis der Klebstoff trocken ist. Danach können Sie den Kubus in zwei Teile sägen.

Dazu verwenden Sie am besten eine elektrische Laubsäge. Weil meine Laubsäge nicht mehr ganz neu ist, beklebe ich zur Sicherheit die Stützfläche der Laubsäge mit einer Lage Karton. So bin ich sicher, dass ich das nagelneue Flightcase-Holz nicht beschädige.

Ich muss aber aufpassen, wo ich die Dose entzwei säge, denn am kleinsten Teil meines Flightcase muss ich noch genug Platz haben, um das Winkelprofil und den Teil des Butterfly-Verschlusses anzubringen. Und am besten ohne dass sich diese zwei überlappen. Weil ein Schreinerbleistift auf der etwas rauen Oberfläche nicht so gut schreibt, markiere ich die Sägelinie mit Malerklebeband. Dieses erhalten Sie im Heimwerkergeschäft. Es hat den Vorteil, dass es sich ohne Klebereste leicht entfernen lässt.

Bevor ich mit Sägen beginnen kann, bohre ich erst mit einem Holzbohrer ein Loch auf die Linie, wo ich sägen werden. So kann ich dort mit der Laubsäge anfangen zu sägen. Es spielt kaum eine Rolle, wo Sie das Loch machen. Es wird später doch vom Schließprofil verdeckt.

 

Voila, der Holzteil ist fertig. Damit ist der erste Schritt getan.

 

Zum nächsten Schritt => Schritt 3: Schließprofile